In diversen drittmittelgeförderten Projekten werden Ansätze und Instrumente der Schulentwicklung und Evaluation empirisch analysiert und weiterentwickelt.
Evaluation des inklusiven Bildungsprojekts "CJD Panorama" (EvaPAN)
CJD Panorama hat das Ziel, Kinder aus unterschiedlichen soziokulturellen Hintergründen anhand eines musikpädagogischen Ansatzes zu fördern. Kinder sollen durch Erlernen eines Orchesterinstruments ihre eigenen Potentiale erkennen und diese zur Entfaltung bringen. Die musikalische Bildung soll den Kindern kulturelle Teilhabe ermöglichen und einen Rahmen bilden, in dem sie ihre Persönlichkeit und sozialen Kompetenzen stärken können. Ab dem Schuljahr 2019/2020 wird Panorama für zwei Schuljahre wissenschaftlich begleitet. Zielgruppe der Evaluation sind Kinder im Alter von 3 bis 13 Jahren. Die angenommenen Wirkungen des Projekts werden auf Basis eines Prä-Post-Designs mit Treatment-Kontrollgruppen-Verfahren untersucht. Von besonderem Interesse ist, wie sich Panorama auf die Persönlichkeitsentwicklung, Sozialkompetenzen und musikalische Fähigkeiten auswirkt und ob sich Panorama-Kinder im Vergleich zu Kindern, die nicht an Panorama teilnehmen, unterschiedlich entwickeln. Es wird ein quasi-experimentelles Design mit einem Mixed-Methods-Zugang verwendet, der quantitative und qualitative Methoden vorsieht.
Kontakt: Melike Ömerogullari
Wissenschaftliche Begleitung der "Entwicklung innovativer Lernumgebungen" (E. i. L.)
Beauftragt vom Zentrum für Forschung und Innovation im Bildungswesen (Centrefor Educational Research and Innovation, CERI) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation forEconomic Co-operation and Development, OECD) und gefördert durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) führte der Lehrstuhl für Schulpädagogik der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg im Rahmen des Startprojekts „Entwicklung innovativer Lernumgebungen" (E. i. L.) die wissenschaftliche Begleitung durch. Im Zentrum dieses Projekts stand die Entwicklung und Implementierung von innovativen Lernumgebungen an insgesamt 33 teilnehmenden Schulen (Grund-, Gemeinschafts- und integrierte Gesamtschulen, Regelschulen, Förderzentren, berufsbildenden Schulen und Gymnasien) in Thüringen. Die wissenschaftliche Begleitung umfasste Beratung und Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte an den beteiligten Schulen und der BeraterInnen für Schulentwicklung in Thüringen. Die Dokumentation und Evaluation der Schulentwicklungsprozesse erfolgte mit Hilfe verschiedener quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden.
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Kontakt: Prof. Dr. Michaela Gläser-Zikuda , Melanie Stephan, M. A.
Evaluation des Schulentwicklungsprojekts "Stärkende Lebenswelten" (EStäL)
Gefördert durch das Katholische Schulwerk Bayern führt der Lehrstuhl für Schulpädagogik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg die Evaluation des Schulentwicklungsprojekts „Stärkende Lebenswelten“ an katholischen Schulen durch
„Stärkende Lebenswelten“ zielt darauf ab, durch die Trainingsprogramme FamilienTeam (für Eltern; Graf &Walper, 2003; Graf, 2013) und KlasseTeam (für Lehrkräfte; Graf & Bauer, 2009) mit Blick auf Beziehung und Erziehung Familie und Schule stärker aufeinander zu beziehen und somit die Entwicklung von Schüler/innen positiv zu beeinflussen. Durch die Förderung von Beziehungs- und Selbstregulationskompetenz auf Seiten der Lehrpersonen und Eltern sowie deren intensivere Kooperation wird davon ausgegangen, dass die Schüler/innen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, Resilienz, Selbstregulationsfähigkeit sowie hinsichtlich ihrer emotionalen und sozialen Kompetenz positiv beeinflusst werden. Damit ist letztlich auch die Annahme verbunden, dass ihr Lernprozess sowie ihre Leistung gefördert werden. Neben der Zielgruppe der Schüler/innen sollen auch Lehrkräfte und Eltern im Hinblick auf Selbstregulation und emotionale Stabilität betrachtet werden. Zudem ist die Analyse verschiedener Faktoren auf der Mikro-, Meso- und Makroebene vorgesehen.
Im Zuge der Evaluation werden insgesamt ca. 32 Sekundarschulen mit 60 Klassen rekrutiert, die entsprechend ihrer Teilnahme an den Trainingsprogrammen in eine Volltreatment-Gruppe (KlasseTeam und FamilienTeam), zwei Teiltreatment-Gruppen (entweder KlasseTeam oder FamilienTeam) und eine Kontroll-Gruppe (kein Training) eingeteilt werden. Im Rahmen eines quasi-experimentellen Untersuchungsdesigns mit einer Prä- und Postmessung sowie zwei Follow-up Messungen werden die angenommenen Effekte auf der Basis standardisierter Instrumente überprüft. Für vertiefende und einzelfallbasierte Analysen kommen sowohl auf Schüler- als auch auf Lehrerebene qualitative Methoden (Gruppendiskussion und teilnehmende Beobachtung) zum Einsatz.
Weitere Info
Kontakt: Prof. Dr. Michaela Gläser-Zikuda , Simon Meyer , Ramona Obermeier, M. A.
Sekundäranalyse empirischer Schulevaluationsdaten zur Identifikation der Fokusmuster interner Schulevaluation
Gefördert durch die Robert-Bosch-Stiftung wurden Fokusmuster interner Schulevaluation identifiziert. Die Daten aus über 600 evaluierten staatlichen und privaten Schulen, die das Angebot zur „Wahrnehmungs- und wertorientierten Schulentwicklung“ (WWSE®) in Anspruch genommen haben, bilden Qualitätsmerkmale aus Sicht von Lehrkräften ab. Durch Soll-Ist-Vergleiche (Vorstellungen von idealer Schule im Verhältnis zu der Wahrnehmung der realen Schule vor Ort) wurden motivierende Impulse für eine Veränderung schulischer Wirklichkeit identifiziert, die aus den Reihen der schulischen Akteure selbst stammen.
Folgende Ziele wurden verfolgt: Zum einen sollten durch eine Sekundäranalyse der Daten der evaluierten Schulen Aufschlüsse über charakteristische Schwerpunkte oder Muster bei der Einschätzung von schulbezogenen Merkmalen durch die befragten Lehrkräfte gewonnen werden. Zum anderen wurden durch die Sekundäranalyse auch Hinweise für eine mögliche Weiterentwicklung des WWSE®-Instrumentariums bzw. des zugehörigen Moderationsverfahrens generiert.